Sicher ist eine der drängendsten Fragen, wenn man sich mit elektrischen Federwiegen, ob diese für das Baby schädlich sind.
Auch ich habe mir vor dem Kauf Sorgen gemacht und mich immer wieder gefragt, ob ich meinem Kind mit der Wiege schade.
Aber erst einmal die Entwarnung: Derzeit gibt es keine Studien darüber, dass eine dauerhafte Schwingung für das Baby schädlich sind bzw. sein können. Ganz im Gegenteil! Doch dazu später mehr.
Dennoch hält sich in vielen Köpfen ein ungutes Gefühl. Mit diesem Artikel möchte ich dem entgegenwirken.
Ich habe deshalb alle Sorgen und Ängste rund um Federwiegen mit Motor zusammengetragen und möchte sie jeweils entkräften.
Sorge 1: Überreizung
Eines der Hauptbedenken rund um mit elektrischen Federwiegen ist die potenzielle Überstimulation des Babys. Die konstante und gleichförmige Bewegung der Wiege solle dazu führen, dass das Baby zu viel sensorische Stimulation erhält.
Meine Antwort: Bei meinen Kindern habe ich keine Überreizung festgestellt. Ganz im Gegenteil hat die sanfte Bewegung eher dafür gesorgt, dass sich die Kleinen beruhigt haben. Auch schirmt die Federwiege durch ihre hochgezogenen Seitenteile eher vor Reizen ab. Natürlich ist es wichtig, auf die Reaktion des Babys zu achten und gegebenenfalls die Nutzung der elektrischen Federwiege anzupassen. Ich kenne aber keinen Fall bei dem eine Überreizung durch die Benutzung der Federwiege eingetreten ist. Da alle Federwiegenmotoren eine Einstellmöglichkeit für die Schwingbewegung haben, kann diese auch frei gewählt werden. Beginne einfach mit der niedrigsten Stufe und schaue, wie sich dein Baby damit fühlt.
Sorge 2: Abhängigkeit von der elektrischen Bewegung
Elektrische Federwiegen bieten eine automatische Schaukelbewegung, die das Baby beruhigen und beim Einschlafen helfen soll. Viele Eltern haben die Angst, dass das Baby dann nur noch so einschläft.
Meine Antwort: Tatsächlich tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Bei unseren Kindern hat sich das darin geäußert, dass sie immer schneller in der Wiege eingeschlafen sind. Was daran schlecht sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Auch kann ich nicht bestätigen, dass sie davon „abhängig“ wurden. Eine Zeitlang haben wir die Wiege sehr viel eingesetzt, weil unser Ältester tatsächlich nicht anders zum Einschlafen zu bringen war. Das hat sich aber nach einigen Wochen gelegt. Dann hat er problemlos auch in anderen Schlafarrangements friedlich geschlafen. Und ich kenne keinen Fall bei dem das anders wäre. Oder kennst du einen Teenager, der immer noch in einer Federwiege schläft?
Sorge 3: Sicherheitsbedenken
Wie bei jeder Art von Babyausstattung gibt es auch bei elektrischen Federwiegen Sicherheitsaspekte zu beachten. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Wiege ordnungsgemäß montiert und befestigt ist, um ein Herunterfallen oder Verletzungen zu verhindern. Darüber hinaus sollten Eltern die Gewichtsgrenzen und Altersbeschränkungen beachten, um sicherzustellen, dass die Federwiege für das Baby geeignet ist.
Meine Antwort: Natürlich muss eine Federwiege sicher aufgehängt werden. Gerade bei einer Deckenbefestigung ist es unbedingt erforderlich, dass die Tragfähigkeit der Decke geprüft wird. Nur an Betondecken lässt sich nämlich eine Federwiege sicher aufhängen. Alternativ gibt es auch Federwiegengestelle, Türklammern oder Wandhalterungen zur Befestigung.
Außerdem sollte die Wiege (unabhängig von Gewicht und Größe des Kindes) nur so lange verwendet werden, bis es sich selbst drehen bzw. aufstehen kann. Dann könnte es nämlich aus der Wiege herausklettern und herunterfallen. Da sie das aber erst später lernen, besteht in den ersten Lebenswochen und -monaten dahingehend keine Gefahr.
Sorge 4: Eingeschränkte Mobilität
Elektrische Federwiegen sind oft weniger mobil als herkömmliche Wiegen oder Stubenwagen. Sie sind in der Regel an eine Steckdose gebunden und können nicht einfach von Raum zu Raum transportiert werden. Dies kann für Eltern, die ihr Baby beispielsweise in einem anderen Raum schlafen lassen möchten oder die Wiege auf Reisen mitnehmen möchten, zu einer Einschränkung führen.
Meine Antwort: Ganz flexibel ist man mit Federwiegen tatsächlich nicht. Mit einer Deckenbefestigung ist man ortsgebunden, ein Gestell ist unhandlich und Türklammern versperren den Durchgang. Aber soll ich dir was sagen? Das ist mir total egal. Wer einmal einige Wochen kaum geschlafen hat, weil sich das Neugeborene nicht beruhigt, viel schreit, unruhig oder kaum schläft oder einfach schnell wieder aufwacht, der wird die elektrische Federwiege lieben.
Was sagen die Hersteller?
Natürlich nehmen sich die Hersteller von Federwiegen mit Motor diesen Fragen an, da sie immer wieder von besorgten Eltern darauf angesprochen werden.
Wunderwiege teilt mit, dass „allgemein […] nichts über etwaige Schäden durch die Nutzung einer Federwiege bekannt [ist].“(Quelle)
Malara bestätigt, dass eine Federwiege sehr viele positive Eigenschaften hat und dass über schädliche Nebenwirkungen nichts bekannt ist. (Quelle)
Moonboon schreibt, dass es im Grunde keine zeitliche Begrenzung für die Nutzung der Federwiege gibt. (Quelle)
Mein Fazit
Elektrische Federwiegen können eine praktische Option sein, um Babys sanft zu wiegen und ihnen einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Gleichzeitig haben sie viele Vorteile:
- Die abgerundete Liegefläche unterstützt einen runden Rücken, der für Babys im ersten Lebensjahr normal ist.
- Der Hinterkopf und die Hüfte des Neugeborenen werden entlastet und das Gewicht wird optimal verteilt. Dadurch wird die Gefahr eines platten Hinterkopfes stark verringert.
- Es ist belegt, dass leichtes Schaukeln außerdem den Gleichgewichtssinn schulen.
- Außerdem gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen das Schaukeln schlau macht. Hirnforscher aus der Schweiz vermuten, dass das Gehirn durch das Schaukeln so stimuliert wird, dass dein Baby bereits abgespeicherte Dinge noch einmal wiederholt und dadurch lernt.
Man braucht also kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sein Baby darin zum Schlafen bringt. Ganz im Gegenteil sorgt die automatische Federwiege sowohl bei Eltern als auch bei dem Kind für Entspannung und Wohlbefinden.
Was wäre denn die Alternative? Ein schreiendes Baby und gestresste Eltern. Deshalb solltest du dich in keinem Fall scheuen eine Federwiege mit Motor als Entlastung einzusetzen.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel ein mögliches schlechtes Gewissen ausreden konnte und dass du bemerkt hast, dass eine Federwiege für das Kind nicht schädlich ist.
